Chester Bennington und Linkin Park
Kolumne Metal Rock

Chester Bennington — Mein Beitrag zu diesem Verlust

By on Juli 20, 2017

Ich rede­te gera­de über mein Logo, als mich die Nach­richt erreich­te, dass Ches­ter Ben­ning­ton tot ist. Das ver­meint­li­che Pro­blem um mein Logo war direkt ver­ges­sen und ich war nur noch scho­ckiert und ich bin es noch immer.

Noch nie hat mich der Tod eines Sän­gers oder einer Sän­ge­rin so getrof­fen. Ich konn­te mir das zu Anfang auch gar nicht rich­tig erklä­ren. Ich fand es immer komisch, wie Men­schen über den Tod eigent­lich frem­der Men­schen so erschüt­tert sein konn­ten, wenn nicht gar geweint haben. Doch jetzt ver­ste­he ich es. Zum ers­ten Mal kapie­re ich, dass man trau­rig über den Tod eines eigent­lich frem­den Men­schen sein kann.

Die Band Linkin Park

Die aktu­el­len Ver­öf­fent­li­chun­gen von Lin­kin Park haben mich die letz­ten Jah­re nicht mehr wirk­lich inter­es­siert. Die ers­ten Alben waren es, die mich geprägt haben, die ich rauf und run­ter gehört habe und die buch­stäb­lich mein Leben beein­flusst haben. Lin­kin Park war eine der ers­ten Bands, wenn nicht gar DIE ers­te Band, die ich aus die­ser Musik­rich­tung gehört habe. Ich weiß nicht, ob es Zufall ist, dass ich erst vor weni­gen Tagen in einem Bei­trag über den Ein­fluss von Lin­kin Park auf mei­ne musi­ka­li­sche Lauf­bahn geschrie­ben habe. Ich ken­ne vie­le, die frü­her schon gesagt haben, dass Lin­kin Park ihnen den Weg zum Metal geeb­net haben und so war es auch bei mir. Nein, es war mehr als das!

Mein Aus­tausch­schü­ler aus Frank­reich in der Mit­tel­stu­fe war ein rie­si­ger Lin­kin Park Fan. Ich erin­ne­re mich an etli­che Pos­ter an der Wand sei­nes Kin­der­zim­mers und wie er die Musik rauf und run­ter hör­te. Durch ihn habe ich die Band ken­nen gelernt und auch direkt lie­ben gelernt. Ich weiß noch, wie trau­rig ich war, als ich aus Frank­reich zurück rei­sen muss­te. Die Gast­fa­mi­lie mei­nes Aus­tausch­schü­lers mach­te mir ein Abschieds­ge­schenk. Was war es? Ganz genau! Eine Lin­kin Park CD! Damals war eine CD für mich etwas unglaub­lich wert­vol­les! Die ein­zi­gen CD’s die ich bis dato besaß hat­te ich ent­we­der mei­ner Schwes­ter gestoh­len oder mir von Leu­ten bren­nen las­sen. Die Fami­lie schenk­te mir also ein Album… ein GANZES Album mit Book­let und sogar Live DVD! Die Rede ist vom »Live in Texas« Album aus 2003. Ich hör­te das Album die kom­plet­te Rück­fahrt durch mei­nen Disc-Man und die CD ist die ers­te CD, die mir etwas bedeu­tet hat und bis heu­te in mei­nem Regal steht. Man kann also sagen, dass »Live in Texas« mein ers­tes Album auf CD war! Das ers­te Stück mei­ner heu­te sehr gro­ßen Sammlung.

Chester Bennington

Auch Ches­ter Ben­ning­ton selbst hat in mei­nem Leben eine beson­de­re Rol­le gespielt. Ich habe sei­ne Stim­me schon immer bewun­dert und er war für mich der bes­te Screa­mer auf Erden. Irgend­wann wur­de er zu einem rich­ti­gen Vor­bild, denn ich woll­te auch Screa­men ler­nen, woll­te so Musik machen wie er und natür­lich so sin­gen kön­nen wie er. Ich habe mir dut­zen­de You­tube-Vide­os von ihm ange­schaut und ver­sucht von ihm zu lernen.

Ches­ter Ben­ning­ton und sei­ne Band Lin­kin Park haben mei­ne Jugend geprägt, so kit­schig das jetzt auch klin­gen mag. Ohne Lin­kin Park wäre mein Musik­ge­schmack nicht der, der er heu­te ist und ohne Ches­ter Ben­ning­ton wäre ich heu­te kei­ne Screame­rin in einer Band. Viel­leicht denkt ihr jetzt: Ja ja, jetzt wo Ches­ter tot ist, kann man ja viel sagen. Aber wie schon gesagt, erst vor­ges­tern habe ich den Bei­trag ver­öf­fent­licht, in dem ich Lin­kin Park als prä­gen­de Band mei­ner Jugend auf­ge­zählt habe.

Die­sen Bei­trag schrei­be ich hier kurz nach­dem mich die Nach­richt über den Tod von Ches­ter Ben­ning­ton erreicht hat. Ich fin­de es gera­de unglaub­lich wich­tig mei­ne Geschich­te zu der Band Lin­kin Park auf­zu­schrei­ben, um mich noch­mal kon­kret dar­an zu erin­nern, was die Band alles in mir aus­ge­löst hat und wie sie mein Leben beein­flusst hat. Ich höre wäh­rend­des­sen natür­lich Lin­kin Park und das Album »Live in Texas«. Ver­steht sich von selbst!<3

© Titel­bild: James Minchin

 

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2 Comments
  1. Antworten

    Nicole

    April 1, 2018

    Ein sehr schö­ner Bei­trag und ich kann dem gan­zen nur bei­pflich­ten und zustim­men. Für mich hat es eini­ge Wochen gedau­ert um Wor­te dafür zu emp­fin­den. Lin­kin Park hat auch mei­ne Jugend und mein gan­zes Leben geprägt,begleitet und mei­nen Weg geeb­net. Ihnen ver­dan­ke ich sovie­les, ins­be­son­de­re Ches­ter. Live in Texas ist und bleibt legendär.

    Vie­len Dank für die­sen schö­nen Beitrag.

    • Antworten

      Lena B.

      April 3, 2018

      Gern gesche­hen! <3 Vie­len Dank auch für dei­ne Worte!
      Lie­be Grüße
      Lena

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