In This Moment - Ritual
Metal

In This Moment — Neues Album »Ritual«

By on Juli 21, 2017

Heu­te, den 21. Juli 2017, ver­öf­fent­lich­te In This Moment ihr neu­es Album »Ritu­al«. Ich als gro­ßer In This Moment Fan neh­me das Album natür­lich ganz genau unter die Lupe. Soviel kann ich aber schon vor­weg neh­men: Das neue Album gehört lei­der nicht zu ihren Besten.

Wie In This Moment immer überzeugte

Die Mess­lat­te ist sehr hoch. Bis­her haben es In This Moment immer wie­der geschafft sich selbst zu über­trump­fen. Ein Album war bes­ser als das ande­re, wes­we­gen mei­ne Erwar­tun­gen an das neue Album »Ritu­al« natür­lich enorm waren.

Durch ihr ers­tes Album »Beau­ti­ful Tra­ge­dy« habe ich die Band ken­nen gelernt und war sofort hin und weg. Groß­ar­ti­ge Metal-Musik mit fema­le vocals und einer rich­ti­gen Power­frau! Ihr wisst ja schon, dass das GENAU mein Ding ist! Der Song »Pray­ers« hat mir buch­stäb­lich den Atem genom­men, ein­fach weil er so unfass­bar groß­ar­tig war und Maria Brink als so groß­ar­ti­ge Sän­ge­rin präsentierte.

Das gan­ze Album »Beau­ti­ful Tra­ge­dy« hat mich über­zeugt und ich dach­te, bes­ser kann es gar nicht wer­den. Doch falsch gedacht.

Nach wei­te­ren Album-Ver­öf­fent­li­chun­gen erschien 2012 das Album »Blood«. Was eine gei­le Schei­ße! Man macht das Album an und jeder Song über­zeugt, von vor­ne bis hin­ten. Bes­ser kann ich das gar nicht beschreiben!

Das letz­te Album vor »Ritu­al« hieß »Black Widow« und erschien 2014. Bei die­sem Album dach­te ich schon, In This Moment kön­nen unmög­lich noch einen drauf set­zen, doch sie haben es geschafft. Wenn ich die bis­her auf­ge­zähl­ten drei Alben unter­ein­an­der ver­glei­chen müss­te, wür­de ich zwar nicht sagen, dass sie aus­schließ­lich immer bes­ser wur­den, aber sie konn­ten einen immer wie­der über­ra­schen und vor allem über­zeu­gen. Es gab immer min­des­tens einen Song, von dem ich glaub­te, das ist der Bes­te, den In This Moment je geschrie­ben haben.

Das Album »Ritual«

Durch mei­ne bis­he­ri­ge Eupho­rie dürf­te klar sein, war­um ich so vol­ler Vor­freu­de und vor allem mit hohen Erwar­tun­gen das neue Album »Ritu­al« erwar­tet habe.

End­lich ist es da, end­lich kann ich es hören und ich ver­su­che euch mei­nen ers­ten Ein­druck genau zu beschreiben.

Track-By-Track

Mit dem ers­ten Song »Sal­va­ti­on« lei­ten In This Moment, wie schon so oft, das Album mit einem düs­te­ren Instru­men­tal-Intro ein. Standart.

Der zwei­te Song »Oh Lord« ist die ers­te Sin­gle-Aus­kopp­lung des Albums, ken­nen wir also schon. Den Song fand ich schon bei Sin­gle-Ver­öf­fent­li­chung gut, doch ich fand es furcht­bar irri­tie­rend, wie sehr mich der Song an Doro­thy erin­ner­te. Im Refrain ist ein­deu­tig In This Moment am Werk und hat mit Doro­thy nichts mehr gemein, doch der rest­li­che Song ist dem Stil von Doro­thy so nah, dass ich nach wie vor nicht sagen kann, wie ich das fin­de. Doch eins wuss­te ich damals sicher: Wenn das gan­ze Album so wird wie die­ser Song, haben In This Moment in mei­nen Augen einen Schritt zurück gemacht. Auch wenn sie, wie so häu­fig, neu­es aus­pro­biert haben und das bis­her immer gut ging.

Der drit­te Song heißt »Black Wed­ding« und wird unter­stützt von Chris Moti­on­less. Zum Glück sind wir hier ganz weit ent­fernt von Doro­thy, doch umhau­en tut mich die­ser Song lei­der trotz­dem nicht. Ich ver­flu­che die hohen Erwar­tun­gen, die ich hat­te, aus Angst, sie machen mir das Album unge­recht­fer­tigt kaputt.

»In The Air Tonight« wur­de kurz vor Album-Release schon als Sin­gle ver­öf­fent­licht. Die­ser Song ist eine Cover-Ver­si­on von Phil Col­lins’ Ori­gi­nal. Lei­der har die­ser Song nur zum Ende hin einen posi­ti­ven Ein­druck auf mich, als Maria Brink so rich­tig los­legt, doch auch die­ser Song lässt mich inge­samt recht unbe­ein­druckt zurück.

Die bei­den fol­gen­den Songs »Joan of Arc«, »River of Fire« und »Wit­ching Hour« sind funk­tio­nie­ren­de In This Moment Songs, die gut auf ein Album der Band pas­sen. Doch ver­dammt, wo bleibt die Eupho­rie? Alle Songs des Albums wir­ken auf mich im Ver­hält­nis zu bis­he­ri­gen Alben der Band unglaub­lich unin­spi­riert. »River of Fire« zeigt auch wie­der diver­se Par­al­le­len zu Doro­thy auf, die mich schon wie­der irri­tie­rend in der Gegend rum­star­ren lassen. 

»Twin Fla­mes« ist ein etwas ruhi­ge­rer Song, wie man ihn auf bis­her fast jedem Album von In This Moment wie­der fin­det. Maria Brink haucht melan­cho­li­sche Tex­te ins Mikro­fon und kann mich auch hier wie­der nicht über­zeu­gen. Die­se Songs der Band haben mich aber noch nie wirk­lich abgeholt.

Ihr merkt, dass ich zu allen bis­he­ri­gen Songs kaum posi­ti­ve Wor­te ver­lie­ren konn­te. Das ändert sich bei den letz­ten Songs des Albums lei­der auch nicht, des­we­gen möch­te ich das an die­ser Stel­le verkürzen.

Fazit

In This Moment ist es bis­her immer gelun­gen mich so zu über­zeu­gen, dass ich ihre Alben wochen­lang rauf und run­ter hören muss­te. Auch heu­te noch höre ich ihre Musik lie­bend ger­ne, denn sie haben es immer wie­der geschafft durch abge­fah­re­ne Rhyth­men, neue Ideen und ver­schie­de­ne Ein­flüs­se zu über­zeu­gen und zu über­ra­schen. Das Album »Ritu­al« kann mit bis­he­ri­gen Wer­ken lei­der auf kei­ne Wei­se mit­hal­ten. Unin­spi­riert, ein­falls­los und ein­tö­nig kommt das Album Song für Song daher und lässt mich lei­der völ­lig kalt.

Viel­leicht gebe ich der Plat­te noch­mal eine Chan­ce und kann ihr viel­leicht irgend­wann mehr abge­win­nen. Doch heu­te kann ich lei­der nur ent­täuscht schmol­len. Scha­de Schokolade.

© Titel­bild: In This Moment

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