ITZO Festival — Ein Event mit Zukunft
Letzten Freitag, den 21. Juli 2017, war ich auf dem ITZO Festival in Düsseldorf. Noch nie davon gehört? Kein Wunder, denn die Veranstaltung hatte dieses Jahr ihr Debüt und wenn ihr mich fragt, ist das ITZO Festival ein Event mit Zukunft.
Ganz schön krass
Bevor ich das Festival besuchte, hatte ich nicht sonderlich hohe Erwartungen. Ich wusste, dass das Event eine studentische Arbeit war und das konnte ja nur lahm werden. Tja, falsch gedacht, das Festival war gut organisiert und überzeugte sowohl musikalisch als auch technisch. Es steckte ein enormer Aufriss hinter einem so verhältnismäßig kleinen Festival: Live-Stream, extravagante Technik und überall huschten Studenten hin und her, die filmten, fotografierten oder organisierten. Ganz schön krass. Vielleicht ZU krass.
Zu krass?
Sänger der Headliner-Band Dreadnut Inc. machte sich offenkundig auf der Bühne über das übertriebene Equipment lustig. Er verstehe die LED-Wand neben der Bühne nicht, als wären hier eine Million Zuschauer. Die waren natürlich nicht da und ich verstand den Screen ebenfalls nicht so ganz, doch die Studenten wollten in ihren Abschlussarbeiten nunmal alles rausholen, was ging und das haben die geschafft. Aus diesem Grund stellten sie ebenfalls eine Live-Übertragung auf Youtube zur Verfügung, die gerade mal 20 Zuschauer verfolgten, als ich online war. Doch über den Abend verteilt schauten wohl fast 1000 Leute bei der Live-Übertragung von zu Hause aus zu und die Zahl kann sich meiner Meinung nach sehen lassen. Insgesamt muss man sagen, dass es technisch viel Aufwand für viel zu wenig Resonanz war, doch die Absolventen die HS Düsseldorf wollten nunmal zeigen, was in ihnen steckt und sie haben eindeutig bewiesen, dass sie für ein Publikum von tausend Menschen gewappnet wären.
Die Musik
Kommen wir nun endlich zur Musik des Festivals, denn die war wirklich erste Sahne!
Die ersten Gigs habe ich leider komplett verpasst, doch sollen die Bands an dieser Stelle nicht unangemerkt bleiben. Ob die Bands musikalisch was drauf haben, kann ich leider nur unwissend erraten, aber dass sie fotogen sind, weiß ich mit Sicherheit.
Girl
Die erste Band des ITZO Festivals und somit die Einsteiger waren Girl.
The Buggs
Die zweite Band The Buggs verfolgte ich zu Hause ein wenig im Youtube Live-Stream. Ein paar ausgewählte Buben mit Justin Bieber-Frisur der 00er und studiertem musikalischen Know-How spielen Rock-Musik der 60er. Mehr weiß ich über die Band leider nicht.
Alexander Woods
Das folgende Bild stammt vom ersten Gig der Acoustic-Stage mit der Band Alexander Woods.
Sirkus
Sirkus hieß die vierte Band des Festivals und überzeugte mit rockigen Songs, die ich zum Ende noch teils akustisch einfangen konnte.
Die folgenden Bands konnte ich zum Glück voll und ganz miterleben und ihr gegebenenfalls auch, solltet ihr meine Insta-Storys verfolgt haben.
The Planetoids
The Planetoids ist eine Band aus Hannover und hat dem Publikum extrem eingeheizt. Eine Mischung aus Groove Pop, Funk und Indie brachte die Leute zum Tanzen und die verrückten Musiker der Band hatten sichtlich Spaß auf der Bühne. Richtig gute Laune wurde verbreitet und die tanzbaren Songs gingen direkt ins Ohr.
Magerquark
Magerquark ist ein Düsseldorfer Duo, bestehend aus Kai Yantiri und Manuelly Mcfly. Akustik-Gitarre trifft auf Rap-Gesang und ergibt großartige Texte und gute Musik zum in der Sonne Chillen.
Dreadnut Inc.
Dreadnut Inc. formten den Headliner-Gig des Abends und das zu Recht. Die Offbeat-Mucke aus Münster/Paderborn hat mich direkt mit dem zweiten Song »One Love« völlig gecatcht. Das Handy wurde bezüglich Instagram-Dokumentation in die Tasche gesteckt und der Tanzlaune wurde freien Lauf gelassen.
Durch die grandiose Live-Performance, die spektakuläre Licht-Show und natürlich dem musikalischen Highlights haben die Jungs ordentlich Stimmung verbreitet und das Festival als klasse Event abgeschlossen.
Fazit — Ein Event mit Zukunft
Die Bands wurden sehr gut ausgewählt. Auf der einen Seite wurden lokale Bands unterstützt und auf der anderen Seite hatten auch Bands von außerhalb dazu beigetragen, das Festival zu einem Erfolg zum machen. Eine gelungene Mischung aus Akustik-Sessions, Stimmungs-Musik und rockigen Einlagen machten das ITZO Festival zu einem Sommer-Event mit guter Laune.
Positiv erwähnt sei auch das Design, das ebenfalls von Studenten der HS Düsseldorf angefertigt wurde. Kleine Details, überall auf dem Festival verteilt, machten die Veranstaltung ebenfalls zu etwas ganz Besonderem. Pommes-Bude und klassische Toiletten-Zeichen suchte man vergeblich, denn ja, auch die männlichen und weiblichen Strichmännchen wurden selbst designt.
Ich persönlich würde mich sehr freuen, wenn das Festival nächstes Jahr wieder stattfinden würde. Dabei würde ich auch auf die ganze Technik verzichten, denn die Veranstaltung könnte ebenfalls ohne LED-Wand überzeugen. Das Festival soll am Ende ja auch nicht daran scheitern, dass es nicht genug Finanzierung oder gesponsertes Equipment bekommt.
Im Großen und Ganzen kann ich das Festival also nur empfehlen und ich drücke die Daumen, dass wir es nächsten Jahr erneut besuchen dürfen. — Ein Event mit Zukunft
© Photos: Louis Rohde
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