David Stone - Das Rezept für gute Musik
Singer-Songwriter & Folk

David Stone — Das Rezept für gute Musik

By on Februar 11, 2018

Manch­mal fra­ge ich mich, was ein Song oder ein Album mit­brin­gen muss, um zu über­zeu­gen. Was braucht ein Lied, damit es mei­nen Geschmack trifft, oder auch euren. Gibt es »das Rezept für gute Musik«? Natür­lich gibt es Stu­di­en und Ana­ly­sen, die sich die­ser Fra­ge gewid­met haben. Heu­te möch­te ich aber mei­ne eige­ne Ana­ly­se star­ten, und zwar anhand der neu­en EP von David Stone.

David Stone — EP »Alright«

David Stone hat mit der EP »Alright« wahr­schein­lich nicht ver­sucht, den Geschmack der All­ge­mein­heit zu tref­fen. Ich unter­stel­le ihm mal, dass er ein­fach sein Ding durch­ge­zo­gen hat, wie gute Musi­ker das eben so machen. Goog­le fra­gen »Wie schreibt man einen Hit?« dürf­te sowie­so eher zum gegen­tei­li­gen Ergeb­nis füh­ren. Der Sin­ger-Song­wri­ter David Stone schafft es den­noch, die­sen einen Nerv bei mir zu tref­fen und das bin­nen weni­ger Sekun­den. Er hat das Rezept für gute Musik gefun­den und ich möch­te euch erzäh­len, wor­an das in mei­nen Ohren lie­gen könnte.

Das Rezept für gute Musik — »The Wasp«

Der ers­te Song einer EP oder eines Albums ist, unab­hän­gig von vor­an­ge­gan­ge­nen Sin­gles, aus­schlag­ge­bend, ob man eine Plat­te wei­ter hört oder nicht. »The Wasp« ist des­halb genau die rich­ti­ge Wahl für den ers­ten Platz der EP »Alright«. Der Song star­tet mit Akus­tik­gi­tar­re und es kommt auch schnell zu dem klei­nen aber wich­ti­gen Ele­ment, das mich dazu bewegt hat, bei der EP am Ball zu blei­ben. Hört genau hin! Es ist das »Düm Düm Düm­düm­düm­dümmm«. Hört ihr es? »Düm Düm Düm­düm­düm­dümmm«. Was ist das für ein Instru­ment? Kla­vier? Nein… oder?

Natür­lich ist das nicht das Ein­zi­ge, was den Song in mei­nen Ohren zu einem guten Song macht. Das wäre wohl auch etwas lächer­lich. Aber es bewegt mich, direkt wei­ter zu lau­schen, um die vie­len schö­nen noch wich­ti­ge­ren Ele­men­te zu ent­de­cken, die den Song zu dem machen, was er ist.

Mini­ma­lis­tisch und vor­sich­tig trot­tet »The Wasp« vor sich hin und schafft eine dezen­te aber anhal­ten­de Stei­ge­rung, die einen über die kom­plet­te Län­ge des Songs bei Lau­ne hält. Die Stim­me von David Stone ist das I‑Tüpfelchen auf dem Gan­zen und ich kann sagen, der Song packt mich. Ein ange­neh­mes Gefühl macht sich in mir breit und das ist wohl auch das, was Musik zu guter Musik macht — Wenn sie ein Gefühl wecken kann.

»The Wasp« löst also ein woh­li­ges Gefühl aus, über­rascht mit schö­nen aber dezen­ten Ele­men­ten und ist dadurch etwas Neu­es. »Ein gutes Gefühl« und »so noch nie gehört« sind die Schlag­wör­ter, die an die­ser Stel­le mei­ne Fra­ge beantworten:

  • Gute Musik muss überraschen!
  • Gute Musik muss ein (gutes oder emo­tio­na­les) Gefühl auslösen!

Natür­lich ist Musik immer Geschmacks­sa­che. In den einen Ohren klingt ein Song gut, in den ande­ren wie­der­um nicht. Oft ist es abhän­gig vom Alter, der Gewohn­heit oder der Gefühls­la­ge. Doch ich den­ke, dass Musik die­se bei­den Punk­te erfül­len muss, um zumin­dest dafür in Fra­ge zu kom­men, gut zu sein.

Guter Song — Gute EP

Doch wie schaut es mit der rest­li­chen EP aus. Die Erwar­tun­gen sind natür­lich groß, doch ich erwar­te kei­ne EP, die mich mit jedem Lied auf eine neue Art über­rascht. Ich möch­te auch kei­ne Gefühl­sach­ter­bahn. Ich möch­te, dass das Gefühl vom ers­ten Song bestehen bleibt, las­se mich aber ger­ne zwi­schen­durch durch klei­ne Beson­der­hei­ten über­ra­schen und neu überzeugen.

Kein Pro­blem. David Stone scheint mich gut zu ken­nen, denn er kann mei­ne Erwar­tun­gen erfül­len. Jeder Song hat einen eige­nen Cha­rak­ter, aber hält das woh­li­ge Gefühl in mir bei Lau­ne. Lang­wei­lig wird es des­we­gen noch lan­ge nicht. Die Songs leben von inter­es­san­ten Riffs und der star­ken Stim­me von David Stone.

Wisst ihr es besser?

Hach, ich bin zufrie­den. Mal wie­der durf­te ich neue und gute Musik ent­de­cken, die mein gemüt­li­ches Wochen­en­de per­fekt ergänzt hat. Ab mor­gen wer­den wie­der här­te­re Töne aus­ge­gra­ben, um die Arbeits­wo­che zu über­ste­hen. Bis dahin dürft ihr aber ger­ne ver­ra­ten, was für EUCH gute Musik aus­macht. Wel­ches Gefühl muss sich in euch breit machen, dass ihr sagen könnt: Die­ser Song über­zeugt mich.

Hin­ter­lasst mir ger­ne einen Kom­men­tar… Auch wenn ihr erken­nen könnt, wel­ches Instru­ment das »Düm Düm Düm­düm­düm­dümmm« spielt.

© Titel­bild: Jon­ni Super

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2 Comments
  1. Antworten

    Kathrin Clara Jantke

    April 2, 2018

    Ich stim­me Dir voll und ganz zu… Für Mich ist gute Musik (also nur für mich — klar) wenn sie mich berührt, wenn ich mehr hören möch­te, wenn ich ver­ste­he was der Sän­ger erzählt und er es in einer Art tut, die für mich ein­gän­gig ist. Die Stim­me darf nicht ner­ven, die Musik auch nicht und sie muss mich grei­fen.… Tja… und es ent­schie­det sich meist beim Hören… und ich gebe aber gern dem 2. .… 3. .…. 4.. .… Song eine CHan­ce bevor ich ganz abschalte

    • Antworten

      Lena B.

      April 3, 2018

      Ja, es gibt Songs, die cat­chen einen sofort. Ich habe aber auch schon oft Songs beim ers­ten Hören unter­schätzt und erst beim 2., 3. oder 10. Hören konn­te ich dem Song was abgewinnen.
      Ist sehr unter­schied­lich, aber unterm Strich müs­sen sie irgend­was in einem aus­lö­sen… frü­her oder später 😀
      Dan­ke dir für dei­nen Kom­men­tar! <3
      Lie­be Grüße

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