Die besten deutschen Wortkünstler in einer Playlist
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#Wortkunst — Die besten deutschen Wortkünstler

By on Mai 20, 2017

Deut­sche Tex­te: Manch­mal das pure Grau­en, manch­mal wah­re Wort­kunst. Es gibt Künst­ler die ein­fach wis­sen, wie man mit deut­schen Wor­ten umge­hen muss. Aus die­sem Grund habe ich eine völ­lig bun­te Play­list aus den mei­ner Mei­nung nach bes­ten deut­schen Tex­ten zusam­men­ge­stellt. »Bunt« bedeu­tet, dass die unter­schied­lichs­ten Gen­res ver­tre­ten sind. Also lasst den Shuf­fle-Modus Shuf­fle-Modus sein und gebt mei­nen Bemü­hun­gen, gelun­ge­ne Über­gan­ge zwi­schen Gefühls­du­se­lig­keit und Geschreie hin­zu­be­kom­men, ein Chance.

»An alle erschie­ne­nen und uner­schie­ne­nen Erschei­nun­gen, Men­schen, Tie­re, Mei­nun­gen, Gefüh­le, Frak­ta­le, Zika­den, Mutan­ten, Scha­ma­nen, Fakel­trä­ger, Geis­t­rei­sen­de und mikro­en­zy­klo­pen-jagen­de Weichorganismen,
es ist an der Zeit einen Kreis zu bilden«

- Käptn Peng, Die Ten­ta­kel von Del­phi in »Der Anfang Ist Nah«

Ich nut­ze ja immer ger­ne die Gele­gen­heit, aus Songs zu zitie­ren, wie schon bei vori­gen Bei­trä­gen. Die­ser Bei­trag ist für Lyric-Aus­zü­ge wie gemacht. Also macht euch auf was gefasst!

Die Play­list beginnt mit emo­tio­na­len und eher pop­pi­gen Songs, wie man sie auch aus dem Radio kennt. Ja, Leu­te, ich gebe es ja zu. Es gibt den ein oder ande­ren Radio­song, den ich gut fin­de oder zumin­dest mal gut fand.

»Ich änder’ gern mal mei­ne Meinung
und änder’ ger­ne mei­nen Stil.
Ich spür’ dein Meter auf Entfernung
und mein Gefühl das täuscht mich nie.«

- Fri­da Gold in »Ver­ständ­lich Sein«

Ihr fin­det Annen­May­Kan­te­reit, Clue­so, Kett­car unter den ers­ten Songs der Wie­der­ga­be­lis­te, aber auch Juli, Fri­da Gold und Annett Louisan.

Die pop­pi­gen, emo­tio­na­len Songs am Anfang kön­nen einen manch­mal ganz schön run­ter zie­hen. Es ver­ste­cken sich aber auch ein paar Lau­ne stei­gern­de Lie­der im radio­ähn­li­chen Anfang mei­ner Play­list. Kei­ne Sorge.

»Wenn sie sag­ten: Wir neh­men dir dei­ne Krücken
Sag, wür­dest du tan­zen oder dich danach bücken?«

- Wir Sind Hel­den in »Alles«

Wie schafft man jetzt einen wei­chen Über­gang von Kett­car, wie sie im Taxi wei­nen, zu K.I.Z, wie sie sich über den Welt­un­ter­gang freu­en? Ja, schwie­rig, aber mit Wort­künst­le­rin Lary, Kraft­club und den eher pop­pi­gen Songs von Deich­kind klappt das ganz gut.

Bei Beschwer­den, bit­te kei­nen Kom­men­tar unter die­sen Beitrag.

»Ihr denkt, wo soll das alles enden
Beschwer­den an mein’ Assistenten
Damit er sie für mich ver­brennt, denn
Ich kann grad nicht, ich bin in mei­nem Wochen­end­häus­chen in der Fickt Euch Allee«

- Groß­stadt­ge­flüs­ter in »Fickt-Euch-Allee«

Oder so ähnlich.

»Du twit­terst mir ›Baby‹, aber ich hab kein’ Bock
Wenn du nur Online mit mir reden kannst, Alter
Dann lies mein Blog«

- Lary in »Bed­ti­me Blues«

So, jetzt sind wir bei dem rich­tig »har­ten« Hip Hop der deut­schen Musik ange­kom­men und sin­gen ein biss­chen mit Käptn Peng.

»Hal­lo Poin­te und Hal­lo Witz,
Hal­lo Urknall, Hal­lo war­um lachst du nicht?«

- Käptn Peng, Die Ten­ta­kel von Del­phi in »Der Anfang Ist Nah«

So jetzt aber Schluss hier mit der Musik, die ich offi­zi­ell ja gar nicht mag, weil das total uncool ist. End­lich sind wir bei der Musik ange­kom­men, die ihr Hips­ter-Leser immer alle so abfeiert.

Bil­der­buch, FOTOS, Jen­ni­fer Ros­tock und natür­lich Drang­sal, die mit ihrem Song »Will ich nur dich« einen wun­der­ba­ren Über­gang zu der Musik bie­tet, die ihr NOCH weni­ger mögt, als den Pop-Schrott am Anfang. Metal! Schnell weg!

Nein, wie blei­ben und hören Sub­way To Sal­ly, Ramm­stein und Knor­ka­tor. Denn auch Metal-Bands gehö­ren zu den bes­ten deut­schen Wort­künst­lern, die es gibt.

»Neu­lich hat­te ich eine Unter­hal­tung mit mei­nem Mana­ger. Es ging um mich und Musik und dass ich nicht mehr weiß, ob die Men­schen in die­ser schwe­ren Zeit über­haupt noch bereit sind, sich mit mei­nen kran­ken Gedan­ken zu befas­sen, viel­leicht sollt’ ich es las­sen und was nütz­li­ches tun, doch er sagte:
›Nun aber stopp, du unter­schätzt das Bedürf­nis der Leu­te nach Pop. Wann wenn nicht jetzt, musst du sie mit dei­nen Wor­ten begeis­tern, einer erbau­li­chen Melo­die, die ihnen hilft, einen Tag nach dem ande­ren zu meistern.‹
Na wenn das so ist, hier habt ihr sie:
Wir wer­den alle ster­ben, hal­tet euch bereit.
Die Zei­chen sind ein­deu­tig, bald ist es so weit.
Viel­leicht schon heu­te Abend, viel­leicht in einem Jahr,
doch alle wer­den ster­ben, trau­rig aber wahr.«

- Knor­ka­tor in »Wir Wer­den Alle Sterben«

So, bevor ich aber noch mehr der Iro­nie ver­fal­le, die wie­der nie­mand ver­steht, kom­men wir zum Ende. Den Abschluss der Wort­kunst-Play­list bil­det We But­ter The Bread With But­ter. Auf die­sen Song wur­de ich bei Ver­öf­fent­li­chung erschre­ckend oft ver­linkt. Ich soll­te mir über mein Leben ernst­haf­te Gedan­ken machen und auf­hö­ren, Miss­lun­ge­ne Play­lists zu veröffentlichen.

»Dei­ne Kunst ist voll komplex
Mit ’ner Canon Spiegelreflex
Trägst Leg­gings ohne Rock, hast’n Beau­ty Blog
Dein Bea­nie ist steif wie’n Birkenstock«

- We But­ter The Bread With But­ter in »Ich Mach Was Mit Medien«

Das hier ist kein Beau­ty Blog!

PS: Ich weiß, dass auch die Ärz­te, Her­bert Grö­ne­mey­er und Co zu den bes­ten deut­schen Wort­künst­lern gehö­ren. Die­se Musi­ker gibt es nur leich­ter nicht bei Streamingdiensten. 🙂

»Also letz­tens hab’ ich so ’n Zitro­nen­jo­ghurt geges­sen und dann war der alle und dann hab’ ich so den Löf­fel rein­ge­stellt und dann ist der immer umge­fal­len der Becher! Also das fand’ ich echt schwach vom Universum«

- Deich­kind in »Mehr Als Lebensgefährlich«

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