Was Musik mit mir macht
Kolumne Lifestyle

Ich und die Musik — Was Musik mit mir macht!

By on Juli 18, 2017

Es ist inter­es­sant, aber gleich­zei­tig auch irgend­wie nahe­lie­gend: Egal was ich tue, egal was ich anfas­se oder anfan­ge, am Ende lan­de ich immer bei der Musik. Ich möch­te euch in die­sem Bei­trag erzäh­len, wie es dazu kam, dass ich einen Musik­blog ange­fan­gen habe, was für ein Ver­hält­nis ich zur Musik habe und was Musik mit mir macht.

Seit ich klein war…

Kei­ne Sor­ge. Ich wer­de ich jetzt nicht erzäh­len, dass ich Kla­vier spie­le, seit ich fünf Jah­re alt war, mein Vater schon Hob­by-Musi­ker aus Lei­den­schaft war und mir die Musik qua­si in die Wie­ge gelegt wur­de. Ja, doch, das war so, aber das ist nicht Kern des Gan­zen, auch wenn vie­le das Gegen­teil behaup­ten. Natür­lich haben mich mei­ne Eltern posi­tiv auf mei­nem musi­ka­li­schen Weg beein­flusst und das Kla­vier­spie­len habe ich zwar eine zeit­lang gehasst, aber das Know-How, was ich dadurch habe, wür­de ich nie­mals mis­sen wollen.

Fakt ist aller­dings, dass ich als Teen­ager gar nicht viel für Musik übrig hat­te. Ich hab den Kla­vier Unter­richt geschwänzt, habe Hip Hop und R’n’B gehört und letzt­end­lich auch nur das, was mir durch die Charts als gute Musik prä­sen­tiert wur­de. Damals war nur der­je­ni­ge cool, der Hip Hop hör­te und aus­strahl­te und ich spiel­te da mit (Ja, so war ich drauf). Ich ließ mir zwar heim­lich von mei­nem Schwa­ger das Album »Cult« von Apo­ca­lyp­ti­ca bren­nen und hör­te lei­se das Live in Texas Album von Lin­kin Park über mei­nen Disc-Man, aber Lei­den­schaft zur Musik konn­te man das noch lan­ge nicht nen­nen. Außer­dem war ich ja offi­zi­ell total Hip Hop.

Wer mir tat­säch­lich den ers­ten Stoß in Rich­tung »Lei­den­schaft zur Musik« gege­ben hat, war mein Exfreund. Er gab mir die­sen Arsch­tritt nicht mal wis­sent­lich. Ich weiß nicht, ob du es über­haupt weißt, ob ich dir das jemals erzählt habe: Aber als wir uns ken­nen lern­ten, hat­te ich kei­ne Ahnung von Musik!

Jetzt ist es raus

Ihr kennt das. Man lernt jeman­den ken­nen und möch­te Ein­druck schin­den. Ich wuss­te von mei­nem Ex, dass er lei­den­schaft­lich Musik hör­te. Alter­na­ti­ve Rock und Metal waren damals sein Ding. Ich hat­te kei­ne Ahnung, was in die­ser Musik­rich­tung so abging. Manch­mal hör­te ich es zwar aus den Zim­mern mei­ner Geschwis­ter raus schrei­en und im Auto mei­nes Papas lie­fen immer die alten Rock-Klas­si­ker, aber ich hat­te trotz­dem KEINE AHNUNG! Ihr merkt an die­ser Stel­le: Eigent­lich hät­te ich kei­ne ande­re Wahl gehabt, als einen guten Musik­ge­schmack zu ent­wi­ckeln. Mei­ne gan­ze Fami­lie hat­te Plan davon und eigent­lich hät­te ihr musi­ka­li­sches Know-How direkt auf mich abfär­ben müs­sen… Doch das EINZIGE was eine Teen­age­rin wie mich damals über­zeu­gen konn­te, war die rosa­ro­te Bril­le und das Schwär­men für einen Kerl. Trau­rig aber wahr.

Dank Stu­diVZ und Last FM hat­te ich also noch vor unse­rem ers­ten Date die Mög­lich­keit, alles dar­an zu set­zen, die per­fek­te Fas­sa­de mei­ner Musik­lei­den­schaft auf­zu­bau­en. Last FM wur­de instal­liert und ich hör­te nur noch Alexi­son­fire und Arc­tic Mon­keys. Ich hat­te kei­ne Ahnung wer die­se Bands waren, aber das Date moch­te sie, also moch­te ich sie auch. Ich recher­chier­te die Musik­rich­tun­gen, Bands und alles drum­her­um. Und ver­dammt, ich hat­te Spaß dar­an. Die Musik gefiel mir und ich ent­deck­te noch viel viel mehr! Wer hät­te gedacht, dass aus der Fas­sa­de, die ich auf­bau­en woll­te, ein ech­ter Cha­rak­ter­zug wur­de und mein rest­li­chen Leben dar­auf auf­bau­en soll­te. Ich möch­te dir an die­ser Stel­le dan­ken, Mr Ex.

Dann ging’s erst richtig los

In mei­ner dama­li­gen Bezie­hung war ich per­fekt auf­ge­ho­ben mit mei­ner neu ent­deck­ten Lie­be zu Musik. Wir gin­gen auf Fes­ti­vals, tausch­ten uns über Musik aus und ich fing an Musik zu sam­meln. Ich war wahn­sin­nig stolz auf mei­ne ille­gal erwor­be­ne MP3-Samm­lung auf der inzwi­schen geschrot­te­ten exter­nen Fest­plat­te. (heu­te egal, war eh ille­gal -> Das reimt sich)

Ich ent­wi­ckel­te nach und nach einen eige­nen Musik­ge­schmack und hör­te eine zeit­lang aus­schließ­lich Metal und Post-Hard­core. Mit mei­nem Stu­di­um und dem damit völ­lig neu­en Leben in Düs­sel­dorf, ohne den Ex-Freund, ohne die ille­gal erwor­be­ne Musik-Samm­lung und ohne Freun­des­kreis für Fes­ti­val-Gän­ge, war ich also auf mich allein gestellt und muss­te mei­ne musi­ka­li­sche Lauf­bahn auch völ­lig allei­ne gestal­ten. Gar kein Pro­blem. Ich fing an CDs zu sam­meln und ent­deck­te zudem das Musik MACHEN wie­der für mich. Ich lieh mir von mei­ner Schwes­ter (es steht bis heu­te hier) ein Key­board und fing wie­der an zu spie­len. Außer­dem nahm ich Gesangs­un­ter­richt, grün­de­te eine Band, ver­ließ die Band wie­der, sang bei einer neu­en Band vor, kas­sier­te eine Absa­ge und lan­de­te letzt­end­lich bei mei­ner jet­zi­gen aller­liebs­ten super Band, bei der ich ins Mikro träl­lern darf.

Nach mei­nem Stu­di­um hat­te ich schon eine beacht­lich gro­ße CD-Samm­lung und nahm mich neu­en Her­aus­for­de­run­gen an. Schall­plat­ten! Mein Musik­ge­schmack hat­te sich über das Stu­di­um auch wei­ter ent­wi­ckelt. Heu­te bin ich offe­ner für vie­le ver­schie­de­ne Gen­res und kann behaup­ten mich auch in eini­gen gut auszukennen.

Der Musikblog

In mei­nem Design-Stu­di­um habe ich mich auf’s Bewegt­bild kon­zen­triert. Ich woll­te immer Musik­vi­de­os pro­du­zie­ren. Schon in der Abi-Zei­tung stand über mich, dass ich mal in mei­nen bun­ten Strumpf­ho­sen ein Musik­vi­deo für die Foo Figh­ters dre­hen wür­de. Dar­aus wur­de bis­her nichts. Ich tra­ge kei­ne bun­ten Strumpf­ho­sen mehr. Ihr merkt aber viel­leicht, dass ich schon immer irgend­wie was mit Musik machen woll­te. Das Musi­zie­ren selbst woll­te ich nie ernst­haft zu mei­nem Beruf machen, aber ich woll­te, dass mein Beruf im Kon­text dazu steht.

Jetzt habe ich einen Blog und stür­ze mich voll rein. Ich lie­be es über die Musik zu schrei­ben, mich mehr und mehr mit dem The­ma aus­ein­an­der zu set­zen, tag­täg­lich dazu zu ler­nen, Men­schen aus dem Musik-Busi­ness ken­nen zu ler­nen und und und. Musik inspi­riert mich und das kann ich mit mei­nem Musik­blog voll und ganz ausleben.

Was Musik mit mir macht

Wie ihr seht, bestimmt Musik mein Leben. Es bestimmt nicht nur mein Pri­vat­le­ben son­dern auch mein Berufsleben.

Ich set­ze mich ans Key­board, wenn ich ent­span­nen will. Wenn ich mit mei­ner Band auf­tre­te, kann ich mich voll und ganz aus­to­ben. Ich höre die unter­schied­lichs­te Musik in den ver­schie­dens­ten Lebens- und Gefühls­la­gen. Musik bewegt, ent­spannt, inspi­riert und berei­chert mich. Sie macht mich trau­rig, glück­lich, wütend oder gleich­gül­tig. Ich höre Musik beim Sport, beim Arbei­ten, in mei­ner Frei­zeit und mit Freun­den und ich lie­be es das Gan­ze mit ande­ren zu tei­len. Ich lie­be es, die Musik, die ich in den ver­schie­dens­ten Situa­tio­nen höre, für euch in Play­lists zusam­men zu fas­sen. Bands ken­nen zu ler­nen, über sie zu schrei­ben und sie euch vor­zu­stel­len ist für mich momen­tan das Größ­te. Auch wie jetzt: Euch zu erzäh­len und auf­zu­schrei­ben was mich der­zeit beschäf­tigt und wäh­rend­des­sen neu­er Musik lau­schen, die mor­gen erst offi­zi­ell erscheint. (haha!) fin­de ich ein­fach nur genial.

Das macht Musik also mit mir. Sie macht mich glück­lich, berei­chert mein Leben und bestimmt es sogar.

Das ist, was Musik mit mir macht!

Mit acht­zig Jah­ren wer­de ich übri­gens so sein, wie die Leu­te im Video… und nein, die­ses Musik­vi­deo ist lei­der NICHT von mir!

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2 Comments
  1. Antworten

    Daniel

    November 2, 2018

    Die­ses Video, die Musik und dei­ne Sto­ry – ein­fach groß­ar­tig. Wie schön, dass dich dein Weg genau hier hin gebracht hat und Musik genau das mit dir macht.

    • Antworten

      Lena B.

      November 6, 2018

      <3 <3 <3

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