Dillon - Neues Album »Kind«
Electro Pop & Electro Punk Singer-Songwriter & Folk

Dillon — Neues Album »Kind« gewohnt wundervoll

By on November 12, 2017

Mit Vor­freu­de erwar­te­te ich das neue Album »Kind« von Dil­lon, wel­ches am 10. Novem­ber end­lich ver­öf­fent­licht wur­de. Die Plat­te hat mich in kei­ner Wei­se ent­täuscht, denn die Musik ist, wie auf den Alben zuvor, gewohnt wundervoll.

Dillon und ihr Debüt

Die Sin­ger-Song­wri­te­rin ent­deck­te ich schon vor eini­gen Jah­ren durch den Song »Thir­te­en Thir­ty-Five« als Teil des ers­ten Albums »This Silence Kills«. Zu die­ser Zeit war ich mit Freun­den im Urlaub und hör­te das Lied in der Son­ne lie­gend in Dau­er­schlei­fe. Nach eini­ger Zeit muss­te ich »Thir­te­en Thir­ty-Five« mei­nen Freun­den vor­spie­len, denn ich kam selbst nach meh­re­rem Hören nicht dar­auf, wor­um es in dem Song geht. Wir hör­ten, über­leg­ten, ana­ly­sier­ten und dis­ku­tier­ten. Wovon han­delt der Song? Mut­ter und Kind? Eine Lie­be zwi­schen einem Teen­ager und einem Erwach­se­nen? Pädo­phi­lie? Dem Erwach­sen wer­den? Die wirrs­ten und ver­rück­tes­ten Ideen kamen bei dem Gespräch zum Vor­schein, doch am Ende einig­ten wir uns doch auf das Nächst­lie­gen­de: Eine Bezie­hung zwi­schen Mut­ter und Kind.

Nach eini­gem Recher­chie­ren fand ich im Inter­net Theo­rien von Fans, die unse­re Über­le­gun­gen bestä­tig­ten und außer­dem noch näher erläu­ter­ten. Es soll in den Lyrics nicht nur um eine simp­le Bezie­hung zwi­schen Mut­ter und Kind gehen, son­dern bes­ser gesagt um die Nicht-Bezie­hung zwi­schen Mut­ter und Kind auf­grund einer Fehl­ge­burt. Ein sehr trau­ri­ges The­ma und vor allem sehr per­sön­lich, wie es scheint.

So oder so hat mich das Lied »Thir­te­en Thir­ty-Five« so über­zeugt, dass ich mehr von Dil­lon hören woll­te und das tat ich auch.

Das zweite Album »The Unknown«

Als 2014 das zwei­te Album von Dil­lon »The Unknown« erschien, war ich ähn­lich auf­ge­regt, wie jetzt beim drit­ten Album »Kind«. »The Unknown« war ein so düs­te­res und melan­cho­li­sches Album, dass ich es nur in Maßen genie­ßen konn­te, da es dann doch sehr schwe­re Kost war. Doch sobald die Stim­mung dafür da war, hör­te ich das Album sehr inten­siv und es über­zeug­te mich schlicht und ergrei­fend durch sei­ne mini­ma­lis­ti­sche Melancholie.

Das neue und dritte Album »Kind«

Dil­lon über­zeug­te in ihren bis­he­ri­gen Alben durch ihre ein­zig­ar­ti­ge Gesangs­stim­me und den ruhi­gen und schlich­ten Stil­mit­teln in ihrer Musik. Auch beim drit­ten Album »Kind« kann man sagen; weni­ger ist mehr; weni­ger ist inten­siv und weni­ger ist gewohnt wundervoll.

Die ers­te Sin­gle-Aus­kopp­lung »Shades Fade« hat­te mich nach Ver­öf­fent­li­chung schon direkt über­zeugt und gehört auch nach wie vor zu mei­nen Lieb­lings­songs auf »Kind«.

Ein Song, der mir eben­falls schon beim ers­ten Hören des Albums auf­ge­fal­len ist, ist »Lul­la­by«. Durch die aus­nahms­wei­se deut­sche Zei­le »Schlaf ein« wur­de ich direkt hell­hö­rig und es bestä­tig­te mein ers­tes Gefühl, das bei die­sem Song auf­kam: Per­fekt zum ein­schla­fen. Dil­lon schrieb den Song nach einer zwei­mo­na­ti­gen Pha­se von Schlaf­lo­sig­keit und kre­ierte mit »Lul­la­by« tat­säch­lich ein eige­nes Schlaflied.

Das letz­te Lied, das ich aus dem Album geson­dert her­vor­he­ben möch­te, ist »Con­ta­ct Us«. Bei die­sem Lied wur­de mir schluss­end­lich bestä­tigt, dass Dil­lon zwar ihrem Stil und dem, was ich ihre Musik aus­macht, treu geblie­ben ist, aber nicht ganz so melan­cho­lisch ver­an­lagt ist, wie bei »The Unknown«. »Kind« ist ein so gelun­ge­nes Album, weil es wie die Mit­te ihrer bis­he­ri­gen Ver­öf­fent­li­chun­gen wirkt — Die GOLDENE Mit­te. Die per­fek­te Mischung aus Gefühl, Melan­cho­lie, Pop, Tie­fe und Inten­si­tät. Bes­ser kann ich es nicht for­mu­lie­ren, aber am bes­ten hört ihr ein­fach selbst:

© Titel­bild: Joseph Kadow

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