Schreibblockade — also Schreibblock adé!
Ich versuche mich nie zum Schreiben zu zwingen, weswegen ich eine Art Schreibblockade in dem Sinne nicht kenne — NOCH nicht! Ich kenne eher Motivationsblockaden (besser bekannt als »Kein Bock«) oder Ideenblockaden. Hätte ich eine Schreibblockade würde ich den Schreibblock einfach für ein paar Tage zur Seite legen (oder besser gesagt, die Datei schließen), um mich von dem Thema gedanklich zu entfernen. Dann, nach einer gewissen Zeit, wieder neu und frisch dem Text widmen und weiter schreiben. Was macht man aber bei einer Ideenblockade? Ich hatte eine harte Ideenblockade bei der Namensfindung dieses Blogs. Oh man. Das war ätzend.
Ich habe es mit Schreiben versucht. Jawohl. Ich nutzte quasi die nicht vorhandene Schreibblockade, um mir bei der Ideenfindung durch das Schreiben auf die Sprünge zu helfen. Denn man sagt ja, dass gewisse Dinge klarer erscheinen wenn man sie laut ausspricht oder sie aufschreibt. Hat nur leider nicht geholfen.
Ich wollte etwas Besonderes finden, was den Inhalt und die Intention meines Blogs auf den Punkt bringt und nicht nur meinen eigenen Namen als Website nutzen.
Es gab mal einen Blog, auf dem ich Zeichnungen von mir veröffentlicht habe. Ich war zu dieser Zeit in einer Phase, in der ich meinte illustrieren zu können. Das war nicht der Fall. Egal. Dieser Blog hieß »Ballpoint Of View«, was, wie ich nach wie vor finde, ein ziemlich cooler Name ist. »Ballpoint« heißt Kugelschreiber und »Point of View« Standpunkt. Ich habe kurz darüber nachgedacht, diesen Namen für diesen Blog zu übernehmen, da er hier sogar besser passt als zu dem alten Blog. Ein englischer Name als Repräsentant deutscher Texte ist allerdings totaler Unfug. Schade! Also Idee adé!
Ich wollte nicht nur meinen Blog inhaltlich durch den Namen auf den PUNKT bringen, sondern auch gewissermaßen meinen StandPUNKT klar machen. Punkt, Punkt, Komma, Strich.
Hier hat sich ein riesengroßes Fragezeichen aufgetan und ich wollte so schnell wie möglich einen Namen finden. Ich hatte schließlich keinen Zeitdruck. Hat ja niemand auf meinen Blog gewartet (keine Ironie). Punkt, Punkt, Komma, Fragezeichen.
Ich habe im Grunde Tagelang einen Schreibblock mit mir rumgeschleppt, in dem ich haufenweise Ideen sammelte. Am Anfang entstanden ausschließlich schlechte Wortwitze. KLAR! Wortspiele, richtig beschissene Kalauer. (dieses Wort habe ich neulich erst gelernt — kam in »Northanger Abbey« von Jane Austin vor — kann ich direkt verwenden — voll gut!) Diese Beispiele möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht anbringen, denn sie sind mir wirklich peinlich.
Nachdem ich meinen Freunden und meiner Schwester tagelang dermaßen mit »Wie findest du das, das oder das?« auf’n Sack ging, hatte ich letztendlich eine Idee. Scheiße, bin ich froh! ENDLICH! LEUTE! (ist zwei Minuten her, dass ich mich entschieden habe. Gleich aufschreiben hier.)
Ich wollte was Geiles, was mit Pfeffer unter’m Arsch, ohne schlechten Kalauer (heißt Wortwitz, für die, die nicht aufgepasst haben) etwas ZÜNDENDES, was zu meinem Schreibstil passt! Zack »Zeilenzunder«.
WÄRS DOCH TATSÄCHLICH SO EINFACH GEWESEN!
Ne Freundin meinte, ich solle die Phase des Namensfindungsprozesses genießen, sei doch voll die schöne Zeit. Nope. Is se nich. Die Phase, wenn man sich FESTLEGT is voll schön! Das DAVOR nicht wirklich. Wie auch immer, tatsächlich hat mir Folgendes geholfen: einfach mal Kopf frei machen, sprich den Schreibblock beiseite legen (wie bei einer Schreibblockade) und immer mal mit frischem Hirn drauf gucken.
Als Fazit habe ich leider trotzdem keinen klugen Ratschlag, wie man Ideenblockaden überwindet, sorry. Ist ja auch kein Lebensratgeberblog hier.
Also Schreibblock adé, diesmal für immer, weil ich da nicht mehr reinschreibe. Fick dich Schreibblock!