Vegane Ernährung - Die Ernährungsumstellung
Vegan

Vegane Ernährung — Die Ernährungsumstellung

By on Mai 7, 2018

Das The­ma »Vega­ne Ernäh­rung« hat in den letz­ten Mona­ten einen sehr hohen Stel­len­wert in mei­nem Leben ein­ge­nom­men und Zeilenzunder bleibt auch nicht davon ver­schont. Des­we­gen soll es heu­te um die Ernäh­rungs­um­stel­lung gehen — Was mir die Umstel­lung erleich­tert hat, wie ich vor­ge­gan­gen bin und wel­che Bücher und Inter­net­sei­ten mir gehol­fen haben. Viel­leicht ist die­ser Bei­trag auch dir eine Hil­fe bei dei­ner Ernährungsumstellung!

Intention und Wille

In mei­nem ers­ten Bei­trag zum The­ma »Vega­ne Ernäh­rung« habe ich euch schon von mei­nen Beweg­grün­dun­gen erzählt und inwie­fern mich mei­ne Gesund­heit immer wei­ter moti­viert, am Ball zu blei­ben. »Am Ball blei­ben« klingt aller­dings, als wür­de es mir schwer fal­len, mich vegan zu ernäh­ren. Das ist aber über­haupt nicht der Fall, zumin­dest nicht mehr.

Ich kann dir an die­ser Stel­le ver­si­chern, dass es mir zu die­sem Zeit­punkt über­haupt nicht schwer fällt, aus­schließ­lich vegan zu essen und zu leben. Im Gegen­teil, es fühlt sich wie das Nor­mals­te der Welt an.

Natür­lich war das nicht von Anfang an so. Es gab Momen­te, da war ich genervt, fühl­te mich als Außen­sei­ter, Ner­ven­sä­ge, hat­te Heiß­hun­ger und fühl­te mich mit mei­nen »Extra­wün­schen« unwohl.

Je nach dem wie stark dei­ne Beweg­grün­de sind, wird es dir auch schwer fal­len dich umzu­stel­len. Doch ich per­sön­lich fin­de, dass die Umstel­lung nicht ver­gleich­bar mit einer Diät oder Sport ist. Es ist leich­ter, glaub mir!

Aller Anfang ist schwer

Wenn ich mich mit Freun­den unter­hal­te, höre ich häu­fig Aus­sa­gen wie: »Ich könn­te nie­mals auf Käse ver­zich­ten!«, »Für mich gehört mor­gens eine Schei­be Wurst auf’s Bröt­chen« oder »Ich esse ein­fach zu ger­ne, um mich vegan zu ernäh­ren«. Wenn ich die­se Sät­ze höre, höre ich Angst vor Ver­zicht, Angst vor Ein­schrän­kun­gen in der Lebens­qua­li­tät und Angst vor Veränderung.

Der Mensch ist ein Gewohn­heits­tier. Jede Ver­än­de­rung macht ihm erst­mal Angst und was der Bau­er nicht kennt, frisst er nicht.

Eine Ver­än­de­rung oder Umstel­lung ist natür­lich erst­mal schwie­rig und läs­tig, das will ich auch gar nicht schön reden. Man muss sich mit vega­ner Ernäh­rung und unge­wohn­ten Lebens­mit­teln aus­ein­an­der set­zen und sich vor allem umge­wöh­nen. Doch wie schon gesagt, ist der Mensch ein Gewohn­heits­tier und er gewöhnt sich an alles!

Zwanghaftes Ersetzen und Verzicht

Käse, Scho­ko­la­de und Milch im Kaf­fee waren für mich Lebens­mit­tel, von denen ich dach­te, sie nie­mals von mei­nem Ernäh­rungs­plan strei­chen zu kön­nen. Vor eini­gen Jah­ren tes­te­te ich schon vega­nen Käse, pro­bier­te Soja­milch und vega­ne Scho­ki, um danach fest­zu­stel­len: Das geht GAR NICHT!

Ich ver­such­te immer zwang­haft tie­ri­sche Lebens­mit­tel vegan zu erset­zen und das ist, wie ich fest­stel­len muss­te, nur sel­ten zufrie­den­stel­lend. Ich esse bis heu­te kei­nen vega­nen Käse auf Piz­za, weil ich den nur ekel­haft fin­de. Doch wie kann ich behaup­ten, nicht ver­zich­ten zu müs­sen, wenn ich Käse und Co nicht erset­zen kann?

Ganz ein­fach! Ich ver­zich­te nicht, weil ich nicht ver­su­che zu erset­zen. Ich pro­bie­re neue und ande­re Pro­duk­te aus und set­ze vor allem auf Qua­li­tät.

Man soll­te eine Ernäh­rungs­um­stel­lung als sol­che wahr­neh­men und nicht immer mit der vori­gen Ernäh­rungs­wei­se ver­glei­chen. Sieh die Ver­än­de­rung als buch­stäb­li­che Rei­se in eine neue Kul­tur an. Wenn du nach Asi­en reist, ver­lierst du auch kei­nen Gedan­ken an die hei­mi­schen Gewohn­hei­ten, son­dern lässt dich voll und ganz auf das Neue ein und lernst span­nen­de und lecke­re Gerich­te ken­nen. (Das hof­fe ich zumindest)

Es gilt, sei­nen Hori­zont zu erwei­tern und völ­lig neu­en Pro­duk­ten eine Chan­ce zu geben. Pro­bie­re rum, ent­de­cke lecke­re Gemü­se­auf­stri­che und Humus für dein Früh­stücks­bröt­chen. Set­ze auf qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Kaf­fee, dass du kei­ne Milch mehr brauchst. Tes­te alle pflanz­li­chen Drinks für dein Müs­li bis du den für dich bes­ten Geschmack gefun­den hast.

Eine güns­ti­ge Piz­za vom Imbiss schmeckt so schon nicht beson­ders gut. Mit vega­nem Piz­zaschmelz oder gar ohne Käse wird die Piz­za natür­lich nicht bes­ser. Hole dir lie­ber eine rich­tig gute Piz­za vom Ita­lie­ner, wo der tra­di­tio­nell vega­ne Boden (ohne Eier und Milch) mit selbst gemach­ter Toma­ten­so­ße und span­nen­den Belä­gen punk­tet. Kein Mensch ver­misst bei solch einem Geschmack den fet­ti­gen Käse oben drauf.

Auch Süßig­kei­ten klap­pen super in vegan. Wem vega­ne Scho­ko­la­de nicht genug ist, soll­te neu­es Süßes tes­ten, wie Rie­gel mit Kakao­but­ter und Nüs­sen, Oreo-Kek­se (Ja, die sind vegan) und ande­re Schlem­mer­schle­cke­rei­en, die man in Mas­sen ver­zeh­ren kann.

Ihr merkt, es geht nicht dar­um Lebens­mit­tel zu erset­zen, son­dern Lebens­mit­tel neu zu ent­de­cken.

Hilfreiche Quellen

Milch, Käse und Süßig­kei­ten sind natür­lich nur weni­ge Bei­spie­le an mög­li­chen Lebens­mit­teln, die einem bei einer vega­nen Lebens­wei­se feh­len könn­ten. Es gibt natür­lich noch viiie­le wei­te­re Pro­duk­te, bei denen du dich viel­leicht fragst, wie du die von dei­nem Ernäh­rungs­plan strei­chen sollst. Vor allem jetzt, wo der Som­mer buch­stäb­lich vor der Tür steht, schei­nen Grill­würst­chen und Eis unverzichtbar.

Es gibt vie­le Inter­net­sei­ten, Bücher, Blogs und Accounts, die man lesen und ver­fol­gen kann, um immer wie­der neue Pro­duk­te und Rezep­te kennenzulernen.

Peta Zwei — Mein Retter in der Not

Als aller ers­tes möch­te ich dir Peta Zwei ans Herz legen. Fol­ge ihnen auf Insta­gram, abon­nie­re ihren Kick­star­ter News­let­ter, lies Bei­trä­ge auf der Inter­net­sei­te und instal­lie­re die Ein­kaufs­gui­de-App. Nein, ich habe nach wie vor kei­ne Koope­ra­ti­on mit denen am Lau­fen, die Orga­ni­sa­ti­on hat mir ein­fach schon in so vie­len Fäl­len gehol­fen, dass ich nicht drum­her­um kom­me, sie euch zu empfehlen.

Auf Insta­gram erfährst du immer wie­der, bei wel­chen Super­märk­ten du wel­che vega­nen Pro­duk­te kau­fen kannst. Sie stel­len über­ra­schen­de vega­ne Pro­duk­te vor, zei­gen dir vega­ne Alter­na­ti­ven und lösen in regel­mäß­gen Abstän­den einen Aha-Effekt aus.

Den Kick­star­ter kann ich eben­falls emp­feh­len. Ich selbst habe ihn »zu spät« abon­niert, sprich für mich waren wenig neue Infor­ma­ti­on in den Mails ent­hal­ten. Doch gescha­det hat es mir auf kei­nen Fall.

Die Ein­kaufs­gui­de-App habe ich nicht instal­liert (weil mein Han­dy so schei­ße ist), aber ich schla­ge regel­mä­ßig im Brow­ser bestimm­te Lebens­mit­tel nach und habe vor allem zu Beginn mei­ner Umstel­lung kei­nen Ein­kauf ohne die­sen Gui­de gemacht.

eat-this.org

Mei­ne liebs­ter Blog rund um vega­ne Rezep­te ist eat-this.org. Die Sei­te hat mir schon über vie­le Hür­den hin­weg gehol­fen und wird immer wie­der besucht, wenn ich in bestimm­ten Situa­tio­nen vegan stand­haft blei­ben will. An Weih­nach­ten koch­te ich eine lecke­re Bra­ten­so­ße, die ich zum (Nicht-)Gans-Essen mit­brach­te. Auch für vega­nes Raclette gibt es tol­le Inspiration.

Für den Som­mer habe ich noch kei­ne Rezep­te getes­tet, freue mich aber jetzt schon dar­auf, die vie­len Rezept­ideen zum Gril­len auszuprobieren.

Rezeptbücher

Das Kochen vega­ner Gerich­te zu Hau­se war für mich von Anfang an kein Pro­blem. Mir war es egal, in wel­cher Art Koch­buch ich stö­ber­te, um mich inspi­rie­ren zu las­sen und Rezep­te nach­zu­ko­chen. Jedes Koch­buch hat span­nen­de und lecke­re Rezep­te. Mei­ne größ­ten Hür­den lagen eher beim Früh­stück, dem Ein­kauf und Snacks.

Trotz­dem möch­te ich euch natür­lich mei­ne liebs­ten Bücher vorstellen.

Kochen

Die meis­ten Gerich­te habe ich bis­her aus dem Buch »Vega­ne Lunch­box«* von Jérô­me Eck­mei­er gekocht. Die Rezep­te sind lecker und per­fekt für Zuhau­se oder zum Mit­neh­men. Vor allem Nudel- und Reis­ge­rich­te koche ich mit die­sem Buch sehr gerne.

Auch das Buch »Vegan — Tut gut — Schmeckt gut«* des Autors habe ich in mei­nem Regal stehen.

Backen

Die meis­ten Rezep­te für vega­nes Backen habe ich bis­her aus dem Inter­net (Goog­le nach »vegan backen« fra­gen). Doch vor kur­zem schenk­te mir mei­ne Mama »La Vega­nis­ta backt«* von Nico­le Just und ich bin super gespannt auf die zukünf­ti­gen Ergeb­nis­se. Das Koch­buch »La Vega­nis­ta«* der Autorin besit­ze ich eben­falls, wel­chem ich zum Bei­spiel schon lecke­re vega­ne Rührei­er (Tofu) zu ver­dan­ken habe.

Von mei­ner Schwes­ter habe ich das total abge­fah­re­ne Buch »Vega­ne Süßig­kei­ten«* von Anna-Lena Klapp zum Geburts­tag bekom­men, plus selbst­ge­mach­te vega­ne Twix-Alternativen.

Das Buch backt qua­si klas­si­sche Süßig­kei­ten nach, was ich ultra geni­al fin­de. Wer ger­ne in der Küche steht, MUSS sich die­ses Buch kau­fen, denn dann braucht man sich nie wie­der Sor­gen um schlech­te vega­ne Scho­ki-Alter­na­ti­ven zu machen. Wer schon bei dem Gedan­ken an den Ver­lust von Kin­der­scho­ko­la­de Trä­nen in die Augen bekommt, muss eines der Rezep­te tes­ten. Da kommt wirk­lich Freu­de auf!

Kochen & Backen

All­ge­mein wür­de ich euch aller­dings emp­feh­len eine Buch­hand­lung zu besu­chen und in Ruhe vega­ne Koch­bü­cher zu durch­stö­bern. Schaut selbst, wel­che Bücher euch am meis­ten das Was­ser im Mund zusam­men­lau­fen las­sen und kocht & backt was das Zeug hält.

Der letzte Arschtritt zur Ernährungsumstellung

Wer schon län­ger mit dem Gedan­ken spielt, sich vegan zu ernäh­ren, aber selbst nach mei­nen bis­he­ri­gen Tipps zwei­felt, braucht viel­leicht einen letz­ten Arschtritt.

Des­we­gen möch­te ich euch zum Abschluss noch mei­ne wich­tigs­ten Quel­len nen­nen, die mich das Essen von tie­ri­schen Pro­duk­ten nicht län­ger recht­fer­ti­gen ließen.

Unmit­tel­bar vor mei­ner Ernäh­rungs­um­stel­lung habe ich mir die Doku­men­ta­tio­nen »Cow­spi­ra­cy« (Auch als Buch* erhält­lich) und »What The Health«* auf Net­flix ange­schaut. Auch wenn der Macher Kip Ander­sen ein wenig zur Thea­tra­lik neigt, regen einen sei­ne Aus­sa­gen mehr als nur zum Nach­den­ken an. Wer unmit­tel­bar nach Schau­en die­ser Dokus ein Schnit­zel ver­drückt, hat ent­we­der nicht zuge­hört oder muss ernst­haf­te Empa­thie-Pro­ble­me habe.

Natür­lich habe ich vor und wäh­rend dem Ent­schluss zum Vega­nis­mus Fra­gen gehabt, die nicht alle in den Dokus beant­wor­tet wur­den. Ich hat­te Zwei­fel, Wis­sens­lü­cken und wur­de nicht aus allem direkt schlau.

Der You­tube-Kanal »Vegan ist unge­sund« ist ein per­fek­ter Zeit­ver­treib und klärt sim­pel über vie­le Fra­gen zum The­ma »Vegan« auf. Die Ziel­grup­pe liegt mei­ner Mei­nung nach eher bei Teen­agern, denn die Vide­os sind hier und da etwas albern. Trotz­dem klä­ren die bei­den Jungs von »Vegan ist unge­sund« über vie­le Mythen und Gerüch­te auf, räu­men jeg­li­che Zwei­fel aus dem Weg und brin­gen die Fak­ten zügig und ein­fach auf den Punkt.

Man gewöhnt sich an alles!

Wenn du über­zeugt bist und end­lich den Schritt wagen möch­test, dich vegan zu ernäh­ren, dann hal­te dir immer eines vor Augen. Auch wenn die Umstel­lung schwer und ner­vig sein kann. Du wirst dich dran gewöh­nen und schnell die vie­len Vor­tei­le ken­nen­ler­nen, die mit der neu­en Ernäh­rungs­wei­se ein­her gehen. Es lohnt sich in vie­ler­lei Hin­sicht und neben vie­ler Lebe­we­sen wird dir vor allem dein Kör­per selbst danken.

Vegane Ernährung in der Zukunft

Die längs­ten Bei­trä­ge auf Zeilenzunder han­deln von vega­ner Ernäh­rung und trotz­dem hat­te ich auch dies­mal das Bedürf­nis NOCH mehr zu schreiben.

  • Ich könn­te euch erzäh­len, was ich esse, wenn es schnell gehen muss — Fast Food in Vegan.
  • Der Umgang mit Ein­la­dun­gen zum Essen, Hoch­zeits­me­nüs und Co ist eben­falls eine klei­ne Hür­de, über die ich euch ger­ne mehr erzäh­len kann.

Und die Ideen aus dem letz­ten Bei­trag ste­hen auch noch in der Schlan­ge. Wollt ihr noch mehr Wis­sen, wünscht euch wei­te­re Bei­trä­ge oder habt direk­te Fra­gen? Die Kom­men­tar­funk­ti­on ist gleich hier unten und ihr könnt mir auch jeder­zeit pri­vat schreiben!

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